Online-Opernführer und Handlung zu Wagners DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG
Die Meistersinger sind vielleicht Wagners größter Geniestreich. Die musikalischen Themen sind umwerfend, die Orchestrierung und Kompositionstechnik ist meisterhaft, die Handlung ist originell angelegt, und mit Hans Sachs hat Wagner ein einzigartiges Rollenporträt geschaffen.
Inhalt
♪ Akt I
♪ Akt II
♪ Akt III
Highlights
♪ Vorspiel Ouvertüre
Da zu Dir der Heiland kam Als der Heiland zu Dir kam
♪ Was duftet doch der Flieder Fliedermonolog
♪ Nun eilt herbei … Frohsinn und Laune
♪ Wahn! Wahn! Wahn-Monolog
♪ O Sachs! Mein Freund! Du treuer Mann!
♪ Selig wie die Sonne Quintett
♪ Silentium Auftritt der Meistersinger
♪ Wachet auf! Es nahet gen den Tag
♪ Morgen leuchte ich im rosigen Schein Beckmessers Preislied
♪ Morgenlich leuchtend im rosigen Schein Walthers Preislied
♪ Verachtet mir die Meister nicht … Ehrt Eure deutschen Meister
Aufnahmeempfehlung
PREMIERE
München, 1868
LIBRETTO
Richard Wagner, inspiriert von Deinhardsteins Komödie Hans Sachs
DIE HAUPTROLLEN
Hans Sachs, Meistersinger und Schuster (Bariton) - Veit Pogner, Meistersinger und Goldschmied (Bass) - Sixtus Beckmesser, Meistersinger und Stadtschreiber (Bariton) - Walther von Stolzing, junger Ritter aus Franken (Tenor) - David, Lehrling von Hans Sachs (Tenor) - Eva, Pogners Tochter (Sopran) - Magdalena, Evas Vormund und Davids Freund (Mezzosopran)
AUFNAHMEEMPFEHLUNG
CALIG, Thomas Stewart, Sandor Konya, Gundula Janowitz, Thomas Hemsley, Brigitte Fassbaender unter der Leitung von Rafael Kubelik und dem Chor und Orchester des Bayerischen Rundfunks.
KOMMENTAR
Der historische Hintergrund erstreckt sich über 32 Jahre
Als 15-Jähriger sah Wagner auf einer Dresdner Bühne Deinhardsteins Komödie “Hans Sachs”, die ihn sofort in ihren Bann zog. Es ging um den Nürnberger Dichter und Meistersinger Sachs, der im 16. Jahrhundert für seine Poesie bekannt war. Die Kunst der Meistersinger geht auf Minnesänger zurück, die nach freien Regeln musizierten und ihre Kunstregeln in festen Tabulaturen festhielten, als sie sich allmählich in den Städten niederließen. Diese Kunst wurde später von den Zunftmeistern verwaltet, von denen der Schuhmacher Sachs der berühmteste war.
17 Jahre nach seinen Erfahrungen im Dresdner Theater verspürte Wagner das Bedürfnis, ein heiteres Gegenstück zum tragischen “Tannhäuser” zu schaffen. Er besann sich auf die Komödie und schuf 1845 während eines Kuraufenthalts in Marienbad erste Skizzen. Seine Beteiligung an der Dresdner Revolution und die hektische Flucht in die Schweiz unterbrachen die Arbeit, und es sollte weitere 15 Jahre dauern, bis er sie wieder aufnahm.
Dafür gab es zwei Gründe. Der erste Anlass war seine Beziehung zu Mathilde Wesendonck, auf die wir im nächsten Abschnitt eingehen werden. Außerdem stieß Wagner auf eine Chronik von Wagenseil (“von den Meisters Singer holdseligen Kunst”), die ihm einen umfassenden Einblick in die Regeln und Vorschriften der Meistersinger gab.
Zum anderen plagten ihn 1861 wieder einmal finanzielle Sorgen. Um schnell zu Geld zu kommen, erstellte er einen Textentwurf für die Meistersinger und versprach seinem Verleger Schott eine zügige Arbeit und die Lieferung einer Oper innerhalb eines Jahres. Schott zahlte einen hohen Vorschuss, und Wagner zog nach Biebrich bei Mainz, um in Ruhe arbeiten zu können und seiner neuen Flamme Mathilde Maier nahe zu sein. Nach den ersten erfolgreichen Anfängen begann seine Schaffenskraft zu schwinden, und Wagner fühlte sich nicht in der Lage, die Oper zu vollenden. Kaltherzig schickte er seinem Verleger statt der Oper die (bereits verpfändeten) Manuskripte der Wesendonck-Lieder, doch dieser weigerte sich, weitere Mittel in das Projekt zu stecken.
Erst drei Jahre später wurde die Arbeit an der Oper fortgesetzt. Ludwig II. von Bayern entlastete ihn von seinen finanziellen Nöten und er konnte das Werk bis 1867 vollenden.
Mathilde Wesendonck und Schopenhauer: Liebe als Wahn
Auf Einladung seiner Zürcher Gönner, des Ehepaars Wesendonck, verbrachte Wagner 1861 einige Tage bei ihnen in Venedig. Dort erfuhr er, dass seine heimliche Geliebte Mathilde Wesendonck mit dem fünften Kind ihres Mannes schwanger war. Nachdem die Liebesbeziehung bereits in eine Krise geraten war, erkannte Wagner, dass diese Liebe, die ihn zu “Tristan & Isolde” inspirierte, vorbei war. Nun beschloss Wagner, diese indirekte “Zurückweisung” philosophisch zu transzendieren und sah sich als Hans Sachs, der aus edlen Gründen der Liebe entsagte.
Den philosophischen Rahmen dafür lieferte Schopenhauers Werk “Die Welt als Wille und Vorstellung”, das er einige Jahre zuvor kennengelernt hatte. In Schopenhauers pessimistischem Weltbild führt der Wille des Raubtieres “Mensch” zu zerstörerischen Qualen. Dieser angeborene Wahn führt zu Krieg, Selbstzerstörung und Liebesverlust, dessen einziger Ausweg die Entsagung (des Willens) ist.
Hans Sachs
So wird aus dem Schusterpoeten Hans Sachs eine Schopenhauer-Figur, deren Weltphilosophie Wagner im Wahnmonolog des dritten Aktes darlegt. Dieser philosophische Wandel erklärt die überragende Bedeutung der Figur des Hans Sachs in Wagners Meistersinger: Sachs ist der Meister selbst. Mit keiner anderen Figur identifizierte sich Wagner mehr als mit dem Schuster-Dichter, und er lässt ihn im dritten Akt “Tristan und Isolde” zitieren: “Mein Kind, von Tristan und Isolde kenn’ ich ein trauriges Stück. Hans Sachs war klug und wollte nichts von Herrn Markes Glück”. (“Mein Kind, ich kenne ein trauriges Stück von Tristan und Isolde. Hans Sachs war klug und wollte nichts von König Markes Los”). Aus Isolde wurde nun Eva!
Außer Sachs verblassen alle anderen Figuren, selbst der Revolutionsheld und Bilderstürmer Walther (der auch ein wenig Wagner in sich trägt) muss hinter der Lichtgestalt Sachs zurücktreten. Wäre in einer “normalen” Oper der Junker Walther der Held des Schlussaktes, so wird der dritte Akt nun zum zweistündigen “Hans-Sachs-Fest”, das mit seinem Wahn-Monolog beginnt und mit seinem “Verachtet mir die Meister nicht” endet und eine der gigantischsten Parforceritte der gesamten Opernliteratur bildet.
Die Partie des Sachs verlangt dem Sänger die ganze Bandbreite seines Repertoires ab: hohe lyrische Passagen, lange deklamatorische Abschnitte und natürlich die hohen Passagen des dritten Aktes und die gewaltige Schlussszene.
Sixtus Beckmesser
Wagner wählte den Namen des konfirmierten Junggesellen aus einem Dokument von Hans Sachs. Alles andere hat Wagner frei erfunden. Ursprünglich nannte er die Figur des Merker “Hans Lick” oder “Veit Hanslich” und bezog sich auf den gefürchteten Wiener Musikkritiker Hanslick. Dieser war in seinen frühen Jahren von Wagner angetan und schrieb 1845 als einer der Ersten eine wohlwollende Rezension über den neu erschienenen Tannhäuser. Er gewann das Vertrauen des Komponisten und sah noch im selben Jahr erste Skizzen zu den Meistersingern. Später wandte er sich von Wagners Musik ab und schrieb bitterböse Worte über Lohengrin (“elender musikalischer Gedanke”) oder Tristan (“die systematisierte Nicht-Musik”).
Wagner lud den Kritiker 1862 böswillig ein, als er im kleinen Kreis zum ersten Mal die gesamte Dichtung der Meistersinger las. Hanslick verstand die Anspielung (die Figur hieß dort noch Hans Lick) und wurde später als Wortführer der “Konservativen” um Brahms zu einem mächtigen Gegner der “neuen deutschen Schule” um Wagner.
Ganz im Sinne des Nibelungen-Mimen aus dem Ring ist Beckmessers Musik uninspiriert und unmusikalisch, denn die Person des Kunstkritikers ist nicht kreativ, sondern kann nur die Vergangenheit verwalten. Dies ist die höchstmögliche Demütigung, die Wagner aussprechen kann und die beide Figuren (unsäglich) mit jüdischen Stereotypen belegt. Wagner nahm fälschlicherweise an, dass Hanslick jüdische Wurzeln hatte.
Die Musik
Wie sehr unterscheiden sich die chronologisch benachbarten Meistersinger und Tristan! Nach der nach innen gerichteten chromatischen Tragik des Tristan schrieb Wagner das helle, komische “C-Dur-Schalmeienbad” (Hans Richter) der Meistersinger. Beiden Werken gemeinsam ist die Verwendung von Leitmotiven. Wagner verwendet in den Meistersingern etwa 30 Leitmotive, von denen wir fünf weiter unten im Abschnitt über die Ouvertüre besprechen werden. Ein besonderes Merkmal der Meistersinger ist die polyphone Struktur der Komposition. Wagner wollte die historische Komponente des Werks betonen und bezeichnete die formale Strenge und den Kontrapunkt als “angewandten Bach”. Die Krönung ist vielleicht die grandiose Fugenszene der Streitszene.
“Ehret eure deutschen Meister”
Die berühmte Schlussszene mit Sachs’ Rede ist eine der Schlüsselszenen dieser Oper. Die Nazis nutzten die “Meistersinger” als Schaufenster, und Winifred Wagner begleitete die Reichsparteitage in Nürnberg willfährig mit glanzvollen Aufführungen der “Meistersinger” im nahen Bayreuth, erstmals 1933.
Nach den Jahren des Nationalsozialismus ist es schwierig, das Ende dieser Oper neutral zu interpretieren. Wagner sah in den Meistersingern ein hochpolitisches Werk und kommentierte seine Gedanken in dem Aufsatz “Was ist deutsch”. Wagner plante die Gründung eines (Wagner-zentrierten) nationalen Zentrums zur Verjüngung der deutschen Kunst, die sich gegen die Oberflächlichkeit der italienischen und französischen Kunst wehren sollte. Zu diesem Zweck schlug er Ludwig II. vor, in Nürnberg eine Akademie für deutsche Sänger und Musiker zu gründen.
Wagner veröffentlichte in Münchner Tageszeitungen die Schrift “was ist deutsch”. Dafür musste er sich von seinem Gönner Ludwig II. schwere Vorwürfe gefallen lassen, denn dieser war im Begriff, seine Unabhängigkeit von Preußen zu verlieren und bekämpfte vehement alles Nationaldeutsche. Als er die Oper zum ersten Mal sah, standen ihm die Tränen in den Augen und er scheint die Schlussrede von Sachs übersehen zu haben, oder er war einfach blind für die Realität.
Wie immer war Wagner auch bei diesem Plan inkonsequent. Er präsentierte diese Meistersinger-Oper dem König und Kunstmäzen als primäres Produkt deutscher Kunstfertigkeit, aber sie ist offensichtlich in Form einer historisierenden französischen Grand Opéra geschrieben, deren Epigone der jüdische (ergo: nicht kreative) Meyerbeer war.
Die Premiere in München
Die Uraufführung fand am 21. Juni 1868 in München im Königlichen Nationaltheater in Anwesenheit des Königs statt. Sie wurde mit großem Beifall bedacht und Wagner erhielt einen der größten Beifallsstürme seines Lebens.
Wagner nahm den Beifall in der Loge des Königs entgegen. Dabei verstieß er gegen die Hofetikette, als er nach vorne trat und sich verbeugte, was nur dem König vorbehalten war. Doch der König stand glückselig zwei Schritte hinter ihm und schrieb in den frühen Morgenstunden einen Huldigungsbrief an den Meister.
DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG AKT I
Das strahlende Vorspiel
Das strahlende Vorspiel ist zu einem der berühmtesten Konzertstücke Wagners geworden. Wagner stellt einige seiner wunderbaren Leitmotive vor und lässt sie in den Orchesterstimmen polyphon erstrahlen. Wir lernen fünf der wichtigsten Leitmotive der Oper kennen. Zu Beginn hören wir das Meistersinger-Motiv in strahlendem C-Dur, das die Würde und Erhabenheit der Meister darstellt:
Als nächstes erklingt Walthers drängendes Liebesmotiv mit den fallenden Quarten (die in der Beckmesser-Karikatur wieder auftauchen werden):
Kurz darauf erklingt der Meistersinger-Marsch, ein fanfarenartiges Thema, das Wagner einem historischen Meistersinger-Liederbuch entnahm
Und gleich danach hören wir das Gildenmotiv:
Nach einer längeren Überleitung hören wir das zarte und ausdrucksstarke Passionsmotiv, das später Teil des Preisliedes wird.
Vorspiel
Handlung: In der St. Katharinenkirche in Nürnberg wird ein Gottesdienst gefeiert. Während des Schlussliedes der Gemeinde tauschen Eva und Walter sehnsüchtige Blicke aus.
In dieser Kirchenszene zitiert Wagner den Luther-Choral “Eine feste Burg”, möglicherweise eine Reminiszenz an Wagners Revolutionsjahre, denn der Choral war nicht nur “die Hymne der Reformation”, sondern auch ein Kampflied der Revolutionäre der Julirevolution.
Da zu Dir der Heiland kam (Als der Heiland zu Dir kam)
Walther lernt die Regeln der Tabulatur von David
Handlung: Walther ist erst am Vortag nach Nürnberg gekommen und hat sich am Vortag Hals über Kopf in Eva verliebt. Er fängt sie beim Ausgehen ab und will wissen, ob sie schon verlobt ist. Ihr Gespräch wird von Evas Begleiterin, dem Dienstmädchen Magdalena, unterbrochen, die ihm erzählt, dass bei einem Gesangswettbewerb der Meistersinger bald ein Bräutigam gekürt werden soll. Walther kann gerade noch ein Rendezvous für den Abend vereinbaren, als Magdalena Eva aus der Kirche zerrt, mit der Bemerkung, David könne ihm mehr über den Wettbewerb erklären. Die Lehrjungen betreten die Kirche. David, der älteste Lehrling, erklärt Walther die strengen Regeln, für die man jahrelang lernen muss. Nur Meistersänger, die das Vorsingen bestanden haben, dürfen an dem Wettbewerb teilnehmen. Während des Vorsingens markiert der Prüfer mit Kreide die Fehler in dem Werk, dessen Text und Musik die Kandidaten aus ihren eigenen Fähigkeiten heraus gestalten mussten. Beim achten Strich ist der Kandidat beim Vorsingen durchgefallen. Walther beschließt, bei den Meistersingern vorzusingen und beobachtet, wie die Lehrlinge den Kirchensaal für das Treffen der Meistersinger herrichten.
So bleibt mir einzig der Meister Lohn! – Domingo / Laubenthal
Handlung: Die Schulbücher treten ehrfürchtig zur Seite, als Pogner und Beckmesser eintreten. Der alternde Beckmesser ist der Marker und will an dem Wettbewerb teilnehmen. Als Walther sich mit der Bitte um ein Vorsingen an Pogner wendet, versucht Beckmesser, Pogner zu überzeugen, die Bewerbung des Rivalen abzulehnen. Dann treten die anderen Meistersinger ein, und die Sitzung beginnt mit der etwas langatmigen Eröffnung durch Kothner.
Sei meiner Treue wohl versehen – Weikl / Moll / Bailey / Kollo
Pogner gibt die Regeln für den Meistersinger-Wettbewerb bekannt
Synopse: Pogner ergreift das Wort. Er verkündet die Regeln für den Wettbewerb am nächsten Tag. Der Gewinner hat das Recht, seine Tochter Eva zu heiraten, aber sie hat das Recht, ihn abzulehnen. Beckmesser wirft ein, dass dies das Urteil sinnlos mache.
Wagner stellt Pogner musikalisch und lyrisch als einen sympathischen, eher jovialen Menschen dar, dem Sachs (Wagner) nicht das Wasser reichen kann, es fehlt die Tiefe von Sachs.
Das schöne Fest Johannistag – Frick
Handlung: Sachs schlägt vor, dass das Volk das letzte Wort haben sollte, aber die Herren sind dagegen. Beckmesser will wissen, ob Sachs sich auch bewirbt, woraufhin dieser hämisch bemerkt, dass er und Beckmesser wohl schon zu alt seien. Pogner schlägt nun vor, den Junker zu hören, er bürgt selbst für ihn. Walther stellt sich mit einem Lied als Minnesänger vor, der von Walther das Singen von der Vogelweide und den Vögeln gelernt hat. Sein Vortrag wird vom heftigen Kopfschütteln der Herren begleitet. Nur Sachs verteidigt ihn. Walther wird trotz des wütenden Protestes von Beckmesser zugelassen. Kothner verliest die Regeln des Gesangs und Beckmesser geht in den Merkerstuhl. Walther nimmt auf dem Sängerstuhl Platz und beginnt ein leidenschaftliches Minnelied über den Frühling zu singen, begleitet vom Kratzen der Merkerkreide.
Fanget an! – Domingo
Handlung: Nach der ersten Strophe springt Beckmesser aus dem Merkerstuhl und unterbricht den Sänger mit der Bemerkung, dass er sein Recht verwirkt habe, da die Tafel bereits voll mit Strichen sei. Die anderen Meistersänger stimmen ihm zu; nur Sachs stellt sich schützend vor Walther und wirft Beckmesser vor, einen Konkurrenten ausschalten zu wollen. Beckmesser entgegnet wütend, der Schuster solle sich lieber um die überfälligen Schuhe kümmern, die er für den Wettbewerb bestellt habe. Sachs schickt Beckmesser zurück in den Merkerstuhl und Walther beginnt die zweite Strophe. Das Kratzen der Kreide setzt wieder ein und bald ist der Gesang Walthers vor lauter Aufregung kaum noch zu hören. Selbst die Lehrlinge verhöhnen Walther und die Meister beschließen, dass der Sänger versagt hat.
Wagner komponierte ein meisterhaftes Tohuwabohu der Meistersinger-Stimmen, das mit der spöttischen Wiedergabe des Meistersinger-Motivs durch ein Fagott endet.
Seid ihr nun fertig? – Jochum
DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG AKT II
Handlung: Es ist Abend in den Gassen von Nürnberg. Vor dem Haus der Pogners sind die Lehrlinge versammelt. Magdalena erfährt von David, dass Walther die Prüfung nicht bestanden hat.
Das kurze Vorspiel “duftet” herrlich sommerlich mit seinen Trillern der Streicher und Bläser und den Triangelklängen. Danach erklingt ein schwungvoller Chorgesang auf den Johannistag, das Fest am Mittsommertag.
Johannistag – Solti
Handlung: Eva und Pogner kommen von einem Spaziergang nach Hause. Besorgt darüber, dass sie nichts von Walther gehört hat, fragt Eva ihren Vater tastend, ob sie den Gewinner wirklich heiraten muss. Ihr Vater antwortet, dass die Entscheidung letztlich bei ihr liege. Als sie sich nach dem Ritter erkundigt, dämmert es Pogner, dass sie in ihn verliebt sein könnte.
Lasst sehen, ob der Meister zu Hause
Sachs’ Flieder-Monolog
Handlung: Kurz nachdem Eva und Pogner das Haus betreten haben, sitzt ihr Nachbar Sachs vor seinem Haus und schustert Beckmessers Schuhe zu Ende. Er hält inne, genießt den Duft des Flieders und denkt an das Vorsingen zurück. Walthers Lied klang betörend, entsprach aber nicht den Regeln, und doch fand Sachs keinen Fehler.
In der Nacht ist es ruhig. In der Klarinette ist noch das Motiv von Walthers Preislied zu hören. Das Zirpen der Geigen und die feierlich gedämpften Bläser schaffen eine schöne Atmosphäre. Als es bewegter wird, ist im Orchester ein geschäftiger Rhythmus zu hören, Wagners Verweis auf historische Zunftlieder. Im Mittelalter hatten alle Zünfte ihre eigenen Lieder, deren Rhythmus sich aus ihrem Arbeitsprozess ergab.
Nach dieser (rezitativischen) Einleitung entwickelt sich eine ariose Passage. Der Fliedermonolog ist im Grunde ein klassisches Nummernstück, Wagner wollte es nicht Arie nennen, zu sehr hätte es nach walisischer Oper geklungen, also nannte er es “Monolog”.
Das Stück schließt mit der schönen Coda “Dem Vogel, der heut sang, dem war der Schnabel hold gewachsen”.
Was duftet denn der Flieder – Finley
Eva macht Sachs einen Antrag
Handlung: Eva schließt sich Sachs an. Sie weiß, dass Beckmesser den Wettbewerb gewinnen will und lässt ihn unverhohlen wissen, dass sie nichts dagegen hätte, wenn Sachs, ein Witwer, den Wettbewerb gewinnen würde. Doch Sachs, obwohl er Gefühle für Eva hegt, protestiert, dass er sich zu alt fühlt, um ihr Ehemann zu sein. Er weiß auch, dass Eva in den Ritter verliebt ist. Als Eva über Walther spricht, sagt Sachs, dass jemand wie Stolzing, der zum Meister geboren wurde, eine schwierige Position unter den Meistern hat. Eva will wissen, ob keiner der Meister ihm helfen kann, und er rät ihr, ihn zu vergessen. Wütend verlässt Eva den Schuhmachermeister, der nun von einem schlechten Gewissen geplagt wird.
Für dieses Duett, das so seltsam zwischen Vater-Tochter-Beziehung und kokettem Flirt oszilliert, hat Wagner eine Musik mit fließenden Linien und wogendem Rhythmus geschrieben. Immer wieder kommentieren Bläser Evas erotische Anspielungen.
Gut’n Abend, Meister – Janowitz / Weikl
Handlung: Magdalena trifft die wütende Eva und erzählt ihr, dass Beckmesser Eva ein Ständchen bringen will. Eva bittet sie, sich zu verkleiden und sich am Fenster als Eva auszugeben und eilt zu dem geheimen Treffen mit Walther, der über das Urteil der Meistersinger verärgert und deprimiert ist.
Da ist er – Lorengar / König / Liebe
Walther und Eva planen die Flucht
Handlung: Eva schwört ihm Liebe und die beiden beschließen, gemeinsam zu fliehen. Als sie ins Haus gehen, um das Nötigste zu packen, erscheint der Nachtwächter, der mit seinem Horn die Bürger zur Vorsicht mahnt.
Geliebter schonst Du den Zorn!
Handlung: Sachs konnte das Gespräch belauschen und sieht, dass Eva und Walther bereit sind, aus dem Haus zu fliehen. Schlagfertig leuchtet er mit einer Lampe die Gasse aus, durch die die beiden unerkannt fliehen wollten; nun müssen sie sich verstecken und werden Zeugen der folgenden Szene. In der Dunkelheit sehen sie, wie Beckmesser sich Evas Balkon nähert und seine Laute stimmt. Sachs klopft absichtlich an die Schuhe, um Beckmesser zu stören. Verärgert fordert Beckmesser den Schuster auf, mit dem Klopfen aufzuhören, doch Sachs weist ihn darauf hin, dass er gerade Beckmessers Schuhe für den Gesangswettbewerb fertigstellt.
Jerum! Jerum . Bailey / Weikl
Beckmessers Ständchen
Handlung: Nun spielt Sachs dem Beckmesser einen üblen Streich. Schmeichelnd sagt er, er wolle von Beckmesser den Beruf des Markierers lernen, und statt Kreidestriche zu ziehen, werde er ihm die Nägel in den Schuh schlagen. Zögernd geht Beckmesser darauf ein. Nun kann Beckmesser endlich das Ständchen für den vermeintlichen Abend beginnen, doch schon bald hört er den ersten Schlag auf den Schuh. Je länger das Lied dauert, desto häufiger werden die Schläge und desto mehr gerät Beckmesser außer Kontrolle.
Nach dem Stimmen der Laute hört man das Beckmesser-Motiv:
Bemerkenswert sind die kläglich fallenden Quarten, die nur wie eine klägliche Karikatur der fallenden Quarten von Walthers strahlendem Liebesmotiv wirken (vgl. das Leitmotiv im Abschnitt über das Präludium).
Den Tag seh ich erscheinen – Weikl
Die große Streitszene
Handlung: Um das Klopfen zu übertönen, singt Beckmesser lauter und lauter. Der Lärm lockt Schaulustige an. Als David eintrifft, sieht er, wie Beckmesser seiner geliebten Margarethe ein Ständchen bringt, und eilt zum Marker. Die ganze Stadt beteiligt sich nun an einer wilden Schlägerei. Als das Horn des Nachtwächters ertönt, schütten Frauen kaltes Wasser aus den Fenstern auf die Menge und alle flüchten in ihre Häuser. Sachs schiebt Eva schnell zu ihrem Vater und zieht David und Walther in sein Haus.
Die berühmte Quarelszene hat einen biografischen Hintergrund: Wagner war in jungen Jahren mit seinem Schwager in München und täuschte eines Abends einem jungen Mann vor, er suche Sänger für ein Theater. Als der Möchtegernsänger auf der Straße zu proben begann und merkte, dass er Opfer eines Schwindels war, kam es zu einer wilden Schlägerei, an der sich Dutzende von Menschen beteiligten.
Wagner verarbeitete diese Reminiszenz zu einem gigantischen Kunstwerk. Diese in Form einer Fuge komponierte Szene ist musikalisch sehr komplex. Mehr als hundert Solisten und Chorsänger sowie weitere hundert Personen im Orchestergraben führen ein gigantisches fugiertes Durcheinander auf, das sich zu einem langen und grandiosen Crescendo entwickelt, bis der Nachtwächter eintrifft und die Szene magisch ruhig im Mondlicht endet.
Prügelszene – Metropolitan Opera
DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG AKT III
Zusammenfassung: Es ist früh am Morgen. Sachs sitzt in seiner Schusterwerkstatt, vertieft in die Lektüre eines Folianten.
Vorspiel – Solti
Sachs’ “Wahn-Monolog”
Synopse: David betritt die Werkstatt und entschuldigt sich für sein Verhalten in der Nacht. Sachs geht nicht darauf ein, sondern bittet ihn freundlich, die Strophen für den Johannistag zu singen. Nach dem Lied bittet Sachs ihn, sich zu Hause festlich zu kleiden und als sein Herold zurückzukommen. Als David weg ist, beginnt er zu grübeln. Er fasst den Entschluss, Eva und Walther zu helfen.
Der Monolog beginnt mit Sachs’ Entsagungsmotiv in den Streichern:
Der dreiteilige Monolog beginnt mit der resignierten Erkenntnis, dass der Wahn des Menschen die Dinge bestimmt. Dann erklingt eine musikalische Reminiszenz an die Prügelszene, und schließlich ertönt das Liebesmotiv mit dem Entschluss Sachsens, den Wahn zu lenken und die Liebenden zusammenzuführen.
Wahn! Wahn! – Weikl
Handlung: Da tritt Walther in seine Werkstatt. Er erzählt dem Meister, dass er in der Nacht einen schönen Traum hatte. Sachs bittet ihn, daraus ein Lied zu machen; er werde ihm helfen, ein Meisterlied zu formen. Walther singt ihm nun das Gedicht vor, in dem es darum geht, wie er als Wanderer im Paradies einer schönen Frau begegnet ist. Sachs notiert sich den Text. Gerührt von seinem Können unterweist er den jungen Mann, bis die zweite Strophe fertig ist. Für Walther ist das Lied zu Ende. Sachs ermahnt ihn, in einer dritten Strophe die Traumdeutung hinzuzufügen, wie es die Regeln verlangen. Nur so kann er auf eine Teilnahme am Wettbewerb hoffen.
Morgendlich leuchtend im rosigen Schein – Domingo / Fischer-Dieskau
Die große Pantomimenmusik
Handlung: Sachs und Walther verlassen den Raum, um sich für das Fest vorzubereiten. Beckmesser tritt in die Werkstatt, er will zu Sachs, um seine Schuhe zu holen. Er ist herausgeputzt, aber in einem leidenden Zustand; Davids Prügel haben ihre Spuren hinterlassen. Noch mehr quält ihn die Angst, dass sein Preislied nicht ausreicht. Plötzlich fällt sein Blick auf Walthers Gedicht, das Sachs mitverfasst hat. Schnell packt er es weg. Sachs betritt die Werkstatt, und Beckmesser wirft ihm sofort vor, sein Werben um Eva am Vorabend absichtlich gestört zu haben, um sie selbst zu bekommen. Sachs erwidert, er werde Eva nicht umwerben. Triumphierend winkt Beckmesser mit dem Papier.
Wagner hat zu Beckmessers Auftritt einen großartigen Soundtrack geschrieben. Es ist eine regelrechte musikalische Pantomime, die das Herumschnüffeln des verprügelten, ungeschickten Beckmesser in der Werkstatt beschreibt.
Ein Werbelied von Sachs – Solti
Handlung: Sachs schenkt das Lied großzügig an Beckmesser, der nun jubelt, denn einen Text von dem Dichter Sachs zu bekommen, ist wie ein Lottogewinn. Misstrauisch wittert Beckmesser eine List, aber Sachs verspricht ihm, dass er nie jemandem erzählen würde, dass der Text von ihm stammt. Außerdem ermahnt er ihn, den Text sorgfältig zu studieren, denn die Vorlesung sei nicht einfach. Überschwänglich versichert Beckmesser ihm, dass musikalisch niemand Merker das Wasser reichen kann. Er umarmt Sachs und verlässt die Werkstatt, um das Lied auswendig zu lernen. Lächelnd setzt sich Sachs auf einen Stuhl, denn er weiß, dass Beckmesser mit dem Text überfordert sein wird. Jetzt bemerkt Sachs Eva, die die Werkstatt betreten hat und reichlich gekleidet ist. Sie behauptet, dass die neuen Schuhe zwicken, aber eigentlich ist sie nur gekommen, um zu sehen, ob Walther da ist. Als Walther eintritt, kümmert sich Sachs um den Schuh und lässt die beiden Liebenden allein. Glücklich hört Sachs nun, wie Walther die dritte Strophe des Liedes für Eva vorträgt.
Weilten die Sterne im lieblichen Tanz? – Domingo
Handlung: Eva versteht jetzt alles. Sie bricht in einen plötzlichen Weinkrampf aus und sinkt aus Dankbarkeit an Sachs’ Brust. Walther tritt an sie heran und drückt Sachs die Hand. Sachs wird nun von dem Schmerz seiner eigenen Entsagung überwältigt. Eva tröstet ihn, wenn Walther nicht da gewesen wäre, hätte sie ihn gewählt. Doch Sachs entgegnet, dass er niemals die Rolle der Marke im Stück von Tristan und Isolde hätte übernehmen wollen.
Diese Passage ist die große Entsagung von Hans Sachs. Überwältigt von Evas Worten zitiert er die Geschichte von Tristan und Isolde, und der Tristan-Akkord erklingt im Orchester.
O Sachs! Mein Freund! Du treuer Mann!
Handlung: Nun sind auch David und Margarethe in festlichem Gewand erschienen. Feierlich verkündet Sachs, dass Walther ein Meisterwerk geschaffen hat, für dessen Taufe Zeugen benötigt werden; zu diesem Zweck erhebt er David mit einer Ohrfeige in den Gesellenstand.
Ein Kind ward hier geboren
Das große Quintett
Handlung: Die beiden Paare und Sachs feiern die Geburt von Walthers Preislied.
Dieses intime Quintett gehört zu den absoluten Höhepunkten dieser Oper und nimmt in Wagners Gesamtwerk eine Sonderstellung ein. Es erinnert an Beethovens Quartett aus Fidelio und ist ein gekonnter, prächtiger Ruhepunkt dieser Oper vor dem großen Festakt auf dem Jahrmarkt. Es beginnt mit einer feierlichen Einleitung von Hans Sachs, begleitet von den schönsten Akkorden des Orchesters.
Wir hören diese Szene in zwei älteren Aufnahmen.
Zunächst mit der himmlischen Eva von Elisabeth Grümmer.
Selig wie die Sonne – Schöffler / Alsen / Kunz / Seefried / Dermota
Eine weitere Version in einer tollen Aufnahme mit einer absoluten Traumbesetzung aus dem Jahr 1931.
Selig wie die Sonne – Schumann, Melchior, Schorr, Parr, Williams
Handlung: Auf dem Nürnberger Volksfestplatz. Die Lehrjungen marschieren feierlich auf, geordnet nach der Zugehörigkeit zu ihren Zünften.
Sankt Krispin lobet ihn – Sawallisch
Der “Tanz der Lehrlinge”
Handlung: Die Lehrlinge führen fröhlich einen Tanz auf.
Der “Tanz der Lehrbuben” ist ein bekanntes Stück, das oft in Konzertsälen zu hören ist.
Tanz der Lehrbuben
Die große Prozession der Meistersinger
Handlung: Begleitet von Fanfaren marschieren die Meistersinger feierlich auf.
Der prächtige Aufmarsch der Meistersinger wird von einem zweistimmigen Chor aus Frauen- und Männerstimmen begleitet.
Silentium
Handlung: Das Volk genießt den Tag und feiert seinen großen Dichter Hans Sachs, der nach vorne tritt und die Menge gerührt ansieht.
Für Wagner war diese Szene die Quintessenz der Oper: der Aufruf an das deutsche Volk, für die deutsche Kunst einzustehen. Das Stück ist ein Chorsatz auf ein Gedicht des historischen Hans Sachs mit einer kunstvollen Polyphonie der Stimmen.
Wachet auf! Es nahet gen den Tag
Handlung: Sachs begrüßt die Anwesenden und kündigt den Wettbewerb an. Beckmesser ist sichtlich aufgeregt, versucht sich ständig an das Gedicht zu erinnern und trocknet sich verzweifelt den Schweiß von der Stirn. Pogner fordert Beckmesser nun auf, als der Ältere zu beginnen. Empört schauen die Leute auf den Mann, der zu alt für die junge Braut zu sein scheint.
Euch macht ihr’s leicht, mir macht ihr’s schwer – Weikl
Beckmessers groteskes Preislied
Handlung: Beckmesser beginnt sein Lied. Doch er bringt den Text von Anfang an durcheinander. Erstaunt schauen sich die Meister an. Als die Worte immer wirrer werden, brechen die Leute in Gelächter aus. Irritiert fährt Beckmesser fort und führt den Text ad absurdum. Als alle in schallendes Gelächter ausbrechen, fällt er über Sachs her und erklärt, dass die Worte in Tat und Wahrheit von Sachs stammen. Sachs wendet sich nun an das Volk und erklärt, dass der Text nicht von ihm, sondern, von Beckmesser verstümmelt, von einem wirklichen Meister geschrieben wurde. Er bittet die Meistersinger, diesen Meister zum Wettbewerb zuzulassen. Die Meister stimmen zu und Sachs kündigt Walther von Stolzing an.
Der Text, den Wagner Beckmesser in den Mund legt, ist grotesk und komisch zugleich: “Bleisaft und Gewicht” heißt es an einer Stelle, “auf luftigen Pfaden hänge ich kaum am Baum” an einer anderen. Oder auch “der Hund blies winkend” in einer anderen Strophe.
Morgen leuchte ich im rosigen Schein – Werba
Walther’s Preislied
Handlung: Walther beginnt sein Lied. Schon nach der ersten Strophe geht ein Raunen des Erstaunens durch das Publikum und die Meistersinger, das sich nach der zweiten Strophe steigert. Nach der dritten Strophe gibt es keinen Zweifel mehr über den Sieger. Eva krönt den Sieger und Pogner nimmt Walther feierlich in die Gilde der Meister auf. Doch dieser lehnt die Weihe ab, erschrocken bricht Eva zusammen.
Walthers Preislied besteht aus drei Strophen, die in Tempo, Lautstärke und Intensität kontinuierlich gesteigert werden. Es ist eine drängende und romantische Heldentenorarie, die im schönsten Legato gesungen werden muss und die ihre Schönheit nicht zuletzt durch die prächtige Begleitung erhält.
Wir hören in diesem wirkungsvollen Stück Placido Domingo. Der spanischsprachige Tenor war zwar idiomatisch gesehen nicht der ideale Walther, aber an die Schönheit und Pracht seiner Interpretation des Preisliedes kam kein Tenor heran.
Morgenlich leuchtend im rosigen Schein – Domingo
Ehret eure deutschen Meister
Handlung: Nun ergreift Sachs das Wort und bittet ihn, die alten Meister nicht zu verachten, denn Neues kann nur auf Tradition wachsen. Sachs streift Walther die Meisterkette über und Eva eilt freudig zu Walther. Pogner segnet den Bund und Walther legt seinen Lorbeerkranz auf Sachs’ Haupt. Das Volk stimmt begeistert in Sachs’ Worte ein.
Am Ende dieses äußerst anspruchsvollen Aktes muss Sachs seine letzten Kraftreserven für diesen Auftritt mobilisieren und die in hoher Tessitura geschriebene Schlussrede gestalten.
Das Volk stimmt begeistert in eine große Szene ein, begleitet vom Meistersinger-Marsch.
Ehrt Eure deutschen Meister!
Dann bannt ihr gute Geister;
Verachtet mir die Meister nicht … Ehrt Eure deutschen Meister – Weikl
Aufnahmeempfehlung
CALIG, Thomas Steward, Sandor Konya, Gundula Janowitz, Thomas Hemsley, Brigitte Fassbaender unter der Leitung von Rafael Kubelik und dem Orchester und Chor des Bayerischen Rundfunks.
Peter Lutz, opera-inside, der Online-Opernführer zu “DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG” von Richard Wagner.
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